Die 10 Umwege, die geradewegs ins Komponistendasein führten:

Gerade sitze ich in meiner Wohnung in Berlin auf dem blauen Sofa und schreibe die Biographie für meine Homepage. Oder besser, ich grübele darüber, wie ich das tun möchte. Denn inzwischen verraten die Namen der Hochschulen, an denen ich studiert habe, nur wenig von dem, was mein musikalisches Dasein ausmacht. Die Bandbreite der Möglichkeiten, mein Leben ohne das Gerüst eines klassischen Lebenslaufes zu erzählen, scheint jedoch wie eine riesige Leere.

Da taucht ein Gedanke auf: Ein anderes blaues Sofa. Unerwartet macht es Sinn, die Erzählung meines Lebens von dort aus zu beginnen. Es ist das Sofa meiner Eltern, auf dem ich als Kind oft lag und mit dem Finger das Muster im Stoff nachzeichnete. So in die Fäden der eingewebten Blumen starrend, fragte ich mich: "Was war vor dem, was ich erinnere?" Diese Frage führte zu weiteren Fragen: "Was war vor dem, was meine Eltern erinnern? Was war vor dem, was Menschen erinnern? Was war, bevor alles war?". Die Antwort auf die letzte dieser Fragen war eine Stimmung von wirklich unfassbarer Leere. Eine Leere, die man sich nicht anschauen kann. Sie entglitt mir, wenn ich mich auf sie fokussieren wollte. Das fühlte sich fremd und unheimlich an und ich stand auf vom Sofa und dachte an anderes.